Wurstduell in Berlin endet „Unentschieden“

„Die Weißwurst ist nicht nur als Siegerin der Herzen hervorgegangen, sondern hat die Ehre Bayerns im preußischen Ausland eindrucksvoll verteidigt.“ Dies erklärte Georg Schlagbauer, Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Bayern, nach dem Duell Dampfwurst gegen Weißwurst in Berlin, das mit einem „Unentschieden“ endete.

Der Landesinnungsmeister von Sachsen-Anhalt, Klaus-Dieter Kohlmann, hatte die Königin der Würste zu einem Duell herausgefordert: Es hieß Preußische Dampfwurst gegen Bayerische Weißwurst. Diese Herausforderung nahm Georg Schlagbauer an, obwohl der Kampf im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin stattfinden sollte und hier die Dampfwurst als Lokalmatador antrat. Eingezogen waren die Kontrahenten in Uniform mit Pickelhaube auf preußischer Seite und andererseits in bayerischer Tracht.  Die Jury bestand neben den beiden Landesinnungsmeistern aus Dr. Richard Balling vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium, der Weißwurstkönigin Nadja Wittmann, Anne-Marie Keding, Staatssekretärin im sachen-anhaltinischen Landwirtschaftsministerium sowie Fleischermeister Müller. Geprüft wurde nach den Kriterien Aussehen, Äußeres, Konsistenz, Geruch und Geschmack. Während sich zum Beispiel die Dampfwurst als „sehr fest“ präsentierte, wurde die Weißwurst als „locker“ bezeichnet. „Lecker sind alle beide“, wusste Staatssekretärin Keding. Dies wurde auf den Prüfungsbögen notiert und letztendlich ausgezählt. Die Jurymitglieder machten es sich nicht einfach und gingen Punkt für Punkt die vorliegenden Bewertungsbögen durch, um ein objektives Ergebnis zu gewährleisten. „Einen Heimatbonus gibt es weder auf der einen, noch auf der anderen Seite“, so Dr. Richard Balling.

Das Urteil verkündete Weißwurstkönigin Nadja Wittmann: „Unentschieden!“ Enttäuschung gab es danach auf keiner Seite. „Das zeigt uns, dass das deutsche Fleischerhandwerk in allen Regionen etwas vom Wursten versteht“, erklärte Georg Schlagbauer. Dr. Balling unterstrich, dass vor allem die regional unterschiedlichen Geschmäcker und Traditionen zu einem solchen Ergebnis führten. Klaus-Dieter Kohlmann freute sich ebenso über das Ergebnis: „Jetzt wissen alle, dass es bei uns um die Wurst geht.“ Nadja Wittmann ergänzt noch, dass das Duell die Vielfalt der handwerklichen Wurstproduktion in Deutschland zeige.

Da das Duell in der Bayernhalle stattfand, hatte die Abordnung aus Sachsen-Anhalt einen Fanclub sowie viel Presse dabei, während Trachtler und Zuschauer die Weißwurstfraktion anfeuerten. „Wir haben allerdings einen eindeutigen Sieger der Herzen und das ist unsere Weißwurst“, so Georg Schlagbauer.